Menschengeschichten

In den Familiengeschichten wird versucht, die Familien und Verwandtschaftslinien darzustellen. In den Geschichten tauchen jedoch viele interessante Menschen auf, die auf Seitenästen sitzen, oder die eingeheiratet haben und so eine Bedeutung erlangt haben. Weil es schwer ist, sie innerhalb der Familienstruktur ausführlich zu charakterisieren, sollen sie hier ihren Platz bekommen. 

Marie Böhmova geb. Eggerth war die letzte in der langen Reihe von Eggerth, welche seit 1818 die Papiermühle in Prasily (Stubenbach) betrieben haben. Sie pflegte eine innige Freundschaft mit dem Künstlerpaar Anna Mackova und Josef Vachal, die die Gastfreundschaft und das Büttenpapier schätzten.

Auch das Kanzleipapier des tschechischen Präsidenten Tomas Masaryk kam aus ihrer Papiermühle.

Marie war eine Cousine 2. Gr. zu Anton Weiß. Auch sie mußte Prasily nach 1945 verlassen und starb in einem Altersheim in Deutschland. 

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Karl Eggerth jun. wurde gerade einmal 27 Jahre alt. Als er am 3. März 1888 starb, hinterließ er eine Flechtensammlung mit ca. 35.000 Herbarbelegen. Die Sammlung befindet sich heute im Botanischen Museum der Universität Wien.

Karl war ein Cousin 3. Grades zu unserem Urgroßvater Anton Weiß. Eine entfernte Verwandtschaft, aber sie dürften Kontakt gehabt haben, denn Karls Mutter Josefine fungierte als Taufpatin für unsere Großmutter Josefine Weiß (Mittelberger).

 

Matthias Svojtka hat eine umfassende Arbeit über Carl Eggerth jun. geschrieben und freundlicherweise erlaubt, sie mit dieser Seite zu verlinken.

 

Der geordnete Mikrokosmos - Privatsammler als Wegbereiter naturwissenschaftlicher Erkenntnis

 

DI DDr. Herbert Franz wurde am 23. Jänner 1908 in Sopron geboren. Seine Mutter Gertrud war eine geborene Hollschek aus der Eggerth-Linie. Herbert Franz war ein Cousin 5. Grades zu meiner Mutter Leni Dünser-Mittelberger. Er starb am 8. Jänner 2002 in Mödling und wurde im Familiengrab der Eggerth auf dem Wiener Zentralfriedhof bestattet.

Getreu der naturwissenschaftlichen Tradition der Familie Eggerth, hat er sich einen Namen als Käferforscher erworben.

Mit seinem 1950 erschienen Buch "Bodenzoologie als Grundlage der Bodenpflege" war Herbert Franz der Zeit voraus. Seine Erkenntnis, daß die Bodenfruchtbarkeit am besten durch die Pflege des Bodenlebens erhalten wird, war eine wichtige Grundlage für die Entwicklung der ökologischen Landwirtschaft.

 

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Dr. Norbert Forster (21. 1. 1926 - 9. 4. 1999) stammt aus der Burtscher-Weiratherlinie. Seine Mutter Paula Forster geb. Weirather war eine Cousine zu Joh. Josef. Mittelberger. Norbert Forster wude in Bregenz geboren. Er maturierte 1944 und ließ sich nach seinem Studium als Notar in Schwaz nieder.

Wie auf dem Bild zu erkennen ist, hatte er keine Probleme, sich in Tirol zu integrieren. Norbert Forster fungierte als Präsident der Notariatskammer und als Stadtrat von Schwaz.

Vielen Vorarlbergern ist er als Gönner und Förderer des Studentenheims Leopoldina und dessen Bewohnern in lebhafter Erinnerung.

Obwohl in keiner Weise mit uns versippt, bekommt Pfarrer Jakob Gut hier einen Platz, denn er hat über drei Generationen in den Mittelberger-Dünser-Familien als moralische Instanz Leben, Denken und Entscheiden beeinflußt. 

Es begann damit, daß mein Großvater Johann Josef Mittelberger den Schulfreund und Studienkollegen zum Wahlbruder auserkor. Beide waren dabei, als um 1899 im Gasthaus Krone in Götzis die Feriensippe Montfort gegründet wurde und später fungierte Jakob Gut als Taufpate von Johann Josefs Kinderschar. Der Zeit entsprechend, pflegten beide eine ausgeprägte paternalistische Einstellung.

Meine Mutter Leni hat ihn als Kind und als junge Erwachsene erlebt. Ihre Erinnerungen waren keine guten. Der Taufpate bot keinen Rückhalt, dafür umso mehr soziale und moralische Kontrolle.

Aus Lenis Erzählungen konnte man hören, wie aus Erfurcht Furcht und später Wut und Verachtung wurde.

Wie es sich gehörte, war Leni Mitglied der Marianischen Jungfrauenkongregation. Als sich die Nazibegeisterung auch in Götzis ausbreitete, fühlte sie sich zunehmend von der Kongregation ausgegrenzt. Termine wurden nicht mehr weitergegeben, zu Veranstaltungen gab es keine Einladungen mehr. In dieser Kränkung hatte sie sich vom Pfarrer, dem geistlichen Beistand der Kongregation, ihrem Taufpaten Schutz erwartet und wurde enttäuscht. 

Als 1952 ihr achtes Kind Maria kurz nach der Geburt starb, verweigerte Jakob Gut anfangs ein christliches Begräbnis. Er glaubte unserer Mutter Leni nicht, daß das Kind bei der Nottaufe noch geatmet hat. Erst durch die "Zeugenaussage" der Hebamme ließ er sich umstimmen.

 

Es gab noch bis in die 70-iger Jahre das Krankheitsbild der "Ekklesiogenen Neurose". Wenn unsere Mutter eine Zeit darunter litt, dann traf dafür Jakob Gut ein gerüttelt Maß an Verantwortung.

Vielleicht Hassan, hieß dieser unbekannt gebliebene junge Mann aus Marokko, der als Soldat dabei war, als die französischen Armee Götzis befreite.

Das Ende des Krieges, das Ende der Nazizeit bedeutete für unsere Familie mehr als man heute noch ahnen möchte. Es war Aufatmen, die Befreiung aus einer Isolation, das Ende einer latenten Bedrohung, der Lohn, daß die Hoffnung auf gute Zeiten nicht vergebens war. Die Erleichterung ist dem Soldaten und meinem Vater Emil ins Gesicht geschrieben und mein Bruder Martin ahnt nicht, welche Welten er verbindet.  

Onkel Paul (Schwab) hat den Augenblick und die Stimmung fotografisch festgehalten.

Karl Hollschek (19. Okt. 1859 - 5. Okt. 1941)

stammte aus Budweis in Böhmen. Mit 25 Jahren heiratete er Ludmilla Eggerth, die Tochter des Badhausbesitzer Karl Eggerth sen. 

Karl Hollschek gelang es, im Laufe seines Lebens 220 000 Münzen zusammenzutragen und so die angeblich größte Privatsammlung der Welt anzulegen. Ludmillas Mitgift muß ansehnlich gewesen sein.

1956 begann das Wiener Dorotheum mit der Versteigerung. Bei der ersten Tranche wurden etwa 1600 Münzen verkauft. Es wird also mehrere Versteigerungen gebraucht haben, bis die Sammlung auf der Welt verteilt war.

 

Edward Kessler ist ein britischer Theologe, der sich in seinem, von ihm mitgegründeten, Woolf Institut in Cambridge intensiv mit interreligiösen Fragen auseinandersetzt.

Ed stammt aus der Linie Rubin Aaron-Rubner Karl-Rubner (Kessler) Johanna und ist mein Cousin 3. Grades. 

Er hat zahlreiche Bücher veröffentlicht und scheint ein gefragter Gesprächspartner im Vatikan zu sein.

Im Jänner 2015 referierte Edward Kessler an der Uni Wien zum Thema Jüdisch-Christliche Beziehungen.

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Dr. Hans Laternser (3. Aug. 1908 - 21. Juli 1969) ist ein (Halb)Cousin 2. Grades zu meiner Mutter Leni Dünser-Mittelberger. Seine Großmutter war eine Burtscher aus Wald am Arlberg. Laternser wurde als "unbelasteter" Jurist vom alliierten Gerichtshof in Nürnberg gebeten, als Verteidiger zu fungieren. Er machte seine Arbeit so gut, daß er auch in späteren Kriegsverbrecherprozessen sehr gefragt war. Zweifelhafte Prominenz erreichte er im 1. Frankfurter Auschwitzprozeß. Folgt man der Literatur, dann war ihm jeder juristische Winkelzug recht, die Glaubwürdigkeit der Opferzeugen in Zweifel zu ziehen. Sein emotionsloser Umgang mit den Zeugen erschreckte viele Prozeßbeobachter.

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Mangels eines Bildes von Kurat Franz Josef Metzler können wir hier nur seine Wirkungsstätte zeigen. Aber auch das ist nicht ganz präzise, denn als unser Verwandter Franz Josef Metzler in Meschach Kurat war, stand diese Kirche noch gar nicht. 

Franz Josefs Mutter war Maria Dünserin, eine Tochter aus der Ehe von Augustin Dünser mit Luzia Giesinger.

Im "Meschiger Kirchablättle" vom April 2003 wurde an den Kurat Metzler erinnert:

"Geboren in Götzis am 26. 9. 1773 als Sohn des Johannes Metzler und der Maria Dünserin wurde F. J. am 5. Oktober 1800 zum Priester geweiht. Er wurde zum ersten Kuraten der Expositur Altach bestellt und bekleidete dieses Amt bis 1825, als Altach eine eigene Pfarrei wurde.

Von 1825 bis 1827 war er Pfarrhelfer in Schlins, mit Dekret vom 20. 9. 1827 wurde er zum Kuraten von Meschach bestellt. Die letzten zehn Jahre konnte Metzler seine Tätigkeit nur mit größter Mühe und Anstrengung bewältigen, da sein Gesundheitszustand als sehr schlecht zu bezeichnen war. Er starb am 27. August 1847 und wurde in Götzis zu Grabe getragen, da Meschach noch keinen eigenen Friedhof besaß.

Kurat Metzler konnte acht Tage lang nicht beerdigt werden, weil Götzis von einem Hochwasser heimgesucht war und die alte Kirche und der Friedhof von Wassermassen überflutet waren".

In Ihrem Buch über das berühmte Klimtgemälde "The Lady in Gold" erwähnt Anne-Marie O´Connor den in Wien beliebten und gefragten Pianisten Paul Ulanowsky.

Er war ein Cousin 2. Grades zu unserer Mutter Leni Dünser-Mittelberger. Auf allen ihren Tourneen war Paul Ulanowsky der bevorzugte Klavierbegleiter von Lotte Lehmann.

Sein Sohn Philip hat ihm eine Internetseite gewidmet.

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Max Weißgärber (21. 10. 1884 - 30. 11. 1951)

heiratete Rosa Price, die Tochter von Amalie Price. Die Ehe hat allerdings nicht lange gehalten.

Max war Geiger bei den Wiener Philharmonikern, Mitglied des bekannten Fitzner-Quartetts und Gründer des Weißgärber-Quartetts.

Über seine Mutter Berta Berghesi war das Gerücht im Umlauf, eine uneheliche Tochter Anton Bruckners zu sein. Der akademische Streit dauert noch an. Vergleicht man die Porträts, scheint die genetische Verbindung nicht ganz abwegig.

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Maria Zelzer (10. Okt. 1921 - 4. Aug. 1999) muß eine hervorragende und unangepaßte Historikerin gewesen sein.

Ihre Zelzerlinie ist schon um 1750 von unserer Linie abgezweigt. In der Generationenrechnung ist sie eine Cousine 5. Grades zu meiner Mutter Leni Dünser geb. Mittelberger.

 

Marias Buch "Weg und Schicksal der Stuttgarter Juden" fand nur international Beachtung. Die Stadt Stuttgart hatte keine Freude mit dem Werk.

Ihr nächstes Buch "Stuttgart unterm Hakenkreuz" wurde vom damaligen Bürgermeister Klett als nicht druckreif angesehen. Erst zehn Jahre nach Fertigstellung des Manuskripts, wurde das Buch durch eine private Initiative veröffentlicht. >>weiterlesen

Die Seeger Sisters. Sofie und Elis Seeger aus Feldkirch waren Cousinen meines Großvaters Michael Dünser. Sie traten beide in der Orden der Christlichen Liebe in Paderborn ein und wurden als Schwester Bernadette (Elis) und Schwester Maria Salome (Sofie) nach Südamerika geschickt.

Elis stand den Niederlassungen in Buenos Aires und Montevideo vor und starb am 26. Juni 1936.

Im Totenbrief an das Mutterhaus heißt es: "..den 25. dem eine angstvolle Nacht folgte, bis der göttliche Heiland kam, um den Faden ihres irdischen Lebens abzuschneiden und seine geliebte Braut im Himmel mit der wohlverdienten Krone zu schmücken".

 

Sofie wurde Oberin der Niederlassung in Conceptions/Chile und starb am 10. März 1899. In ihrem Totenbrief ist zu lesen: "Schon wieder ist der Todesengel bei uns eingekehrt und hat eine liebe Mitschwester hinübergeholt in die himmlische Heimat."