Tante Helga erzählt

Helga Mittelberger, geb. Zegner, war unsere Kronzeugin im Prozess Fundgeschichten. Weit über 90 Jahre alt erzählte sie uns bei jedem Besuch auf's Neue lebhafte und detailreiche Geschichten aus dem Wien ihrer Kindheit und Jugend und der großen Verwandtschaft. 

 

1919 in Wien geboren, lernte sie im 20. April 1938 ("man schämt sich ja, ausgerechnet am Führergeburtstag") den Student der Veterinärmedizin Uri Mittelberger in einem Ausflugslokal im Wienerwald kennen. Nur wenige Monate später verlobten sie sich. 

 

Die Kriegszeit verbrachte Helga mit ihre Eltern in Wien, Uri an der Front. Nachdem er im November 1947 aus der russischen Gefangenschaft heimgekehrt war, lebten sie zwei Jahre in Wien, in denen Uri sein Studium abschloss und Helga in einer Anwaltskanzlei arbeitete. 1949 zogen sie nach Alberschwende im Bregenzerwald (Vorarlberg). 

 

Uri starb am 3. Dezember 2000. Helga lebte noch 13 Jahre vergnügt inmitten ihrer großen Viennensiasammlung in der ehemaligen Reichsarbeitsdienstbaracke in Alberschwende. Sie starb am 16. September 2013, kurz nachdem sie Ende August zwei Schlaganfälle erlitten hatte.

 

Nach ihrem Tod fanden wir viele Briefe, die hier Stück für Stück wieder ans Tageslicht gelangen. >> Helgas Briefe

 

Tante Helgas Erzählungen und ihr Wissen bilden auch den Ausgangspunkt für andere, erzählenswerte und erinnerungswürdige Geschichten. Zum Beispiel jene um das Armband ihrer aus Wien deportieren Freudin Lizzy Schidloff, das nach mehr als sechzig Jahren über viele Umwege zu den in Israel lebenden Enkelinnen zurückkehrte.

 

>> Das Armband. Eine Familiengeschichte

 

... warum bei Helgas und Uris Hochzeit Gäste fehlten, wem Uri von Helga vorgeführt wurde, wie Tante Wettis Ein-Zimmer-Wohnung in der Fuhrmanngasse aussah und was das Blindeninstitut für eine Rolle spielte.

Weitere Familiengeschichten gibt es >> hier.

 

... wie der alte Südbahnhof aussah, warum Uri nicht schon früher nach Wien zurückkam und über die eilig angetretene Reise nach Vorarlberg.

Weitere Wiengeschichten gibt es >> hier.